Ein strahlendes Lächeln mit gesunden, geraden Zähnen ist mehr denn je ein Schönheitsideal. Allerdings inzwischen ein recht gefährdetes. Bei fast jedem dritten Kind zeigt sich heute eine Kieferfehlstellung, die behandlungsbedürftig ist. Eine Tatsache, die Beachtung verdient, geht man davon aus, dass die Stellung unserer Zähne über die reine Gebissfunktionalität hinaus den allgemeinen Gesundheitszustand unseres Körpers immens beeinflusst. Angewandte kieferorthopädische Maßnahmen dienen prinzipiell dem Ziel, Zahn- und Kieferfehlbildungen zu beheben, um eine ideale Verzahnung von Ober- und Unterkiefer (Okklusion) und damit eine – laut Definition – optimale Funktionalität des Gebisses herzustellen.
Soweit die Theorie, doch aktuell scheinen im Praxisalltag der modernen Kieferorthopädie kosmetische und mechanische Standards eine zunehmende, wenn nicht sogar maßgebliche Rolle zu spielen. Um denen gerecht zu werden, kommt es häufig zu Zahnextraktionen gesunder Zähne – ein massiver und nicht rückgängig zu machender Eingriff, der eigentlich nur in ganz speziellen Fällen notwendig wäre. Wie es auch anders gehen kann, zeigt die ganzheitliche Kieferorthopädie. Sie reguliert meist mit losen Spangen ohne Zwang, kommt überwiegend ohne Zahnextraktionen aus und arbeitet im Einklang mit der individuellen konstitutionellen Situation des Patienten.